Perkussionsrevolver Disziplin Nr. 7.40

Der Perkussionsrevolver ist der einzige Mehrlader unter den Vorderladerwaffen, der sportlich geschossen wird. Aus diesem Grund ist dieser nicht frei verkäuflich, wie die einschüssigen Vorderladerwaffen, sondern unterliegt einer Waffenbesitzkartenpflicht. Im Gegensatz zu den anderen Vorderladerwaffen wird dieser nicht von vorne durch den Lauf geladen, sondern jede einzelne Kammer der Trommel mit Schwarzpulver befüllt. Die Trommel wird hierfür meist komplett aus der Waffe heraus genommen.  Zuerst wird das Schwarzpulver in die Kammern gegeben, danach ein Zwischenmittel (Filzscheibe oder pulverförmiges Mittel wie Gries, Instantmehl ja sogar Kaffeepulver oder ähnliches). Hier schwört ein jeder Perkussionsrevolverschütze auf sein eigenes „kleines Geheimrezept“. Danach wird eine etwas übermaßige Rundkugel aus Blei entweder mit der am Revolver befindlichen Ladepresse oder mit einer kleinen Tischpresse in die Kammern der Trommel gepreßt. Dabei wird ein kleiner Bleiring von der Kugel abgeschert, welcher sorgfältig entfernt werden muss. Das Pulver und das Zwischenmittel sollten dabei so dosiert werden, dass die Kugel einerseits in der Trommel unter leichter Verdichtung der Pulverkomponenten noch Platz findet. Die Kugeln müssen dabei so tief gesetzt werden, dass sie nicht über die Kammern heraus ragen, da ansonsten die Trommel nicht mehr in die Waffe eingesetzt, bzw. sich nicht mehr in der Waffe drehen kann. Außerdem sollte über der Kugel in der Kammer noch soviel Platz vorhanden sein, dass die restliche Kammer mit einem speziellen Fett befüllt werden kann. Dieses Fett hat zum einen eine Dichtfunktion und soll verhindern, dass beim Zünden einer Kammer das Feuer auf die benachbarten Kammern überspringt und diese ebenfalls zündet. Zum anderen wird mit dem Fett das Geschoss auf dem Weg durch die Züge und Felder des Laufes der Waffe geschmiert. Somit wird verhindert, dass der Lauf verbleit, was zu einem raschen Präzisionsverlust der Waffe führen würde. Desweiteren hält das Fett die Verbrennungsrückstände des Schwarzpulvers „geschmeidig“ und verhindert die Verhärtung und Verkrustung.

Der sportliche Wettkampf der Disziplin Perkussionsrevolver hinsichtlich Vorbereitung, Anzahl der Wertungsschüsse, Wettkampfzeit, Anschlagart, Scheibenentfernung, sowie der zu beschießenden Scheibe ist identisch zur Disziplin Perkussionspistole (siehe hier).